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Fährt man die südsteirische Weinstrasse entlang, kommt man in Ratsch zum Gasthaus Tscheppe. Vis-a-vis zweigt eine kleine Strasse ab, die gleich zu zwei Geheimtipps führt. Da ist einmal der Hans Kögl, der neben dem wunderschönen alten Holzhaus auch einen der schönsten Klapotetz mit Traumaussicht bietet. Seine Weine wachsen direkt unterhalb des Hauses am Stermetzberg. Seine Sauvignons zählen immer zu den besten der Gegend. Neben dem in der Südsteiermark üblichen Sortenmix pflegt der Kögl Hans als einer der letzten auch den Grünen Sylvaner, der mir persönlich immer sehr gut gefällt. Alle seine Weine machen viel Trinkspass, speziell auf der Terrasse des neuen Hauses, mit einer der legendären Jausen von seiner Frau Anni, bei der man mit etwas Glück auch eines der urgemütlichen Zimmer buchen kann. Info: [LINK]mailto:http://weingut-koegl@aon.at[/LINK]
Wenn man ein paar Meter weiterfährt, kommt man zum Weingut Maitz. Ein klassischer Familienbetrieb mit Buschenschank, in dem man auch hervorragend essen kann und Fremdenzimmern, in dem alle Familien-Mitglieder tatkräftig mithelfen. Der jüngste, Wolfgang, ist gerade mal 25 Jahre alt, hat die Weinbauschule Silberberg absolviert und ist seit einigen Jahren für die Vinifikation verantwortlich. Sein Sauvignon Blanc Hochstermetzberg und sein Traminer Schusterberg holen immer wieder Auszeichnungen. Erst kürzlich wurde der Keller komplett neu gestaltet und bietet dem jungen Qualitätsfanatiker nun beste Bedingungen. Das schmeckt man auch. [LINK]www.maitz.co.at[/LINK] [B]Noch einmal Ratsch. [/B] Den Namen Zweytick kennt man, schliesslich ist der Hannes Nationalrat. Seine Weine findet man in der Szenegastronomie. Weniger bekannt ist, dass sein Bruder Ewald Zweytick auch eine eigene Wein-Linie - mit leider viel zu wenigen Flaschen - kreiert hat. Sein duftiger Muskateller ist ebenso einen Umweg wert, wie seine raren Barrique- Sauvignons oder Grauburgunder. Um diese verkosten zu dürfen muss man ihn meist erst überreden. [LINK]www.ewaldzweytick.at[/LINK]
Wieder nicht ganz leicht zu finden ist ein weiterer Geheimtipp. Dazu muss man von Gamlitz Richtung Leutschach fahren und dann rechts durch den Wald in vielen Kurven ganz hinauf auf den Kranachberg, einer der besten Lagen der Südsteiermark. Dort oben versteckt findet man den jungen Hannes Sabathi. Kaum einer versteht so meisterlich mit den Burgundersorten umzugehen, wie er. Ganz dezent setzt er Stahl, grosses oder kleines Holz ein, je nach Jahrgang und Reife und bringt so die Stärken dieser einzigartigen Lage im Glas zum singen. Von seiner Terrasse sieht man über die halbe Südsteiermark (siehe Foto am Anfang des Artikels) und versteht sofort, warum die Weine hier gar so gut schmecken. [LINK]www.sabathi-weine.at[/LINK]
Ein wenig versteckt, am Ende von Gamlitz auf dem Kranachberg ist der nächste Tipp: Peter Skoff. Auch hier weht ein frischer Wind, seit der Junior Markus die Vinifikation übernommen hat. Neben den klassischen Rebsorten ist hier auch der Traminer den Weg wert. [LINK]www.weingut-skoff.at[/LINK]
Eine ausgezeichnete Lage westlich von Gamlitz ist der Jägerberg. Hier oben hört man ziemlich oft Musik durch die Weingärten klingen. Wilfried Schilhan macht nicht nur ausgezeichneten Wein – besonders die schwierigen Jahrgänge 2004 und 2005 sind bei ihm ganz ausgezeichnet gelungen – sondern auch Musik, das brachte ihm auch seinen Spitznamen „Elvis vom Jägerberg“ ein. Was hier besonders erwähnenswert ist: Wilfried Schilahn zeigt, dass es möglich ist, auch mit weniger Alkohol geschmackvolle Weine mit Struktur und Eleganz zu keltern. Seine „Klassik-Linie“ ist so richtig süffig mit ausgezeichnetem Preis-Leistungs-Verhältnis. Kraftvolle Weine gibt es natürlich auch. Das sind die Lagenweine, die allerdings erst nach einiger Reifezeit auf den Markt kommen. [LINK]www.weingut-schilhan.at[/LINK] Gleich in der Nähe, quasi am nächsten Berg liegt das Weingut Roland Klapsch. Gemeinsam mit Hannes Sabathi veranstaltet er auch die steirische Lagenwein-Präsentation „Grand Cru Styria“, die zeigt, wie gut steirische Lagenweine reifen können. Über die Qualität seiner eigenen Weine überzeugt man sich am besten in seiner Buschenschank. [LINK]weingut-klapsch@aon.at[/LINK]
Einige der besten Lagen rund um Gamlitz liegen in Steinbach. Auch hier gibt es einige junge Winzer, die aufhorchen lassen. Gustav und Karl Strauss haben vor kurzem den elterlichen Betrieb übernommen und sind gleich im Salon gelandet. Die „Classic“-Linie beeindruckt mit frischer Frucht und herrlichem Spiel. Erstaunlich gut auch die Rotweine, ein St. Laurent aus der Südsteiermark ist ja nun wirklich was aussergewöhnliches. [LINK]www.weingut-strauss.at[/LINK] Das Betätigungsfeld des Gerhard Wohlmuth jun. liegt auch hier in Steinbach und wird unter dem Begriff Meinhardt-Hube vermarktet. Feingliedrige, sorten- und regionstypische Weine, die durchaus ihre Freunde finden werden. [LINK]www.wohlmuth.at[/LINK]
Den Namen Polz kennt jeder, der sich mit steirischem Wein beschäftigt. Grassnitzberg heisst die bekannte Lage. Alles richtig. Aber neben dem bekannten Weingut der Brüder Erich und Walter Polz sollte man einmal einen Abstecher machen. Es sind nur ein paar Hundert Meter Richtung Spielfeld und man steht am Hof von Armin Polz-Kiefer. Der ruhige junge Winzer geht nur im Weingarten oder im Keller so richtig aus sich heraus, seine Weine sprechen aber für sich. Der Sauvignon Blanc vom Hochgrassnitzberg oder sein Morillon haben schon so manche hohe Wertung bekommen. [LINK]www.polz-kiefer.at[/LINK]
Fährt man die Weinstrasse ein paar Windungen Richtung Spielfeld ist man auch gleich beim nächsten Tipp. Das Weingut Primus Polz wird von Martha und ihren beiden Söhnen Christian und Thomas geführt. Die Funktionen sind perfekt aufgeteilt. Martha macht die wunderbare Jause, Christian ist der Kellermeister und Thomas kümmert sich um den Verkauf. Die Lagenweine kommen auch hier vom Grassnitzberg, seit 2003 ist ein deutlicher Qualitätsanstieg bemerkbar, was seinen Niederschlag auch in den diversen Weinführern hat. Feine Klassikweine, kraftvolle Lagenweine und die Serie „Grassnitzberg Privat“, die im kleinen Holz gereift wird, werden durch Spezialitäten, wie einen Traminer Trinkessig ergänzt. [LINK]www.primuspolz.at/[/LINK]
Seine Weine sind einen Umweg immer wert: Fragen Sie einfach nach dem „Fredi“. Das Weingut Ploder-Rosenberg in St.Peter am Ottersbach liegt mitten im Vulkanland. Die Weine sind wunderbar mineralisch und klar, haben Eleganz und Rasse. In guten Jahren „spielt“ der Fredi dann auch mit kraftvollem Holzeinsatz und überrascht dann nach ein paar Jahren mit aussergewöhnlichen Weinen. [LINK]www.ploder-rosenberg.at[/LINK]
Aufhorchen lassen in letzter Zeit auch einige Weingüter in der Südost-Steiermark. Am besten fährt man aber nach St.Anna am Aigen, besucht dort die Gesamtsteirische Vinothek und lässt sich beraten. [LINK]www.gesamtsteirische-vinothek.at[/LINK] Ein Beispiel: Erst vor vier Jahren „umgestiegen“ ist der Sommelier Günther Farnleitner, der in Kapfenstein das Potential der Rotweine ausloten will. Seine Pinot Noirs der letzten beiden Jahre sind mehr als erwähnenswert und den Abstecher allemal wert. [LINK]www.weingut-farnleitner.at[/LINK]
Auch wenn hier zu wenig Platz ist, alle vorzustellen, die Steiermark hat jedenfalls viele junge Talente, deren Weine es wert sind, einmal verkostet zu werden. Grossen Anteil daran hat sicher die Weinbauschule Silberberg, die übrigens eine eigene Weinlinie erzeugt, die auch bereits einige Auszeichnungen erhalten hat. [LINK]www.silberberg.at[/LINK]