Förderungen Tod guter Lagen?
Pro und Contra EU-Förderung
Ein neuer Förderungstopf der EU steht für die Weinbauern bereit. Damit sollen Riesenmengen von unverkäuflichem Wein abgebaut werden.Nicht jedoch, in dem unrentable Weingärten stillgelegt werden. Nicht in dem man Weinbauern fördert, die ausdünnen und bessere Qualitäten erziel
Nein, irgendjemand in den Brüsseler Gremien hat offensichtlich eine Studie gelesen, derzufolge immer mehr Rotwein getrunken wird. Da dieser z.B. in Deutschland oder Österreich als klassische Weisswein-Länder vorwiegend importiert werden muss, gibt es jetzt Förderungen um Rotwein auszupflanzen. Weisswein wird Rotwein.
Keine Sorge, nicht alle Wachauer werden jetzt statt Veltliner und Riesling gleich Sangiovese oder Cabernet auspflanzen, aber die ersten Schnaps-Ideen werden schon verwirklicht. So gibt es bereits eine ganze Reihe guter Riesling-Lagen in deutschen Landen, wo statt Riesling nun Dornfelder (!) angepflanzt wird. Nein, nicht Pinot Noir, sondern Dornfelder, dieser Müller Thurgau des Rotweines. Ein furchtbarer, als Deckwein konzipierter Un-Wein.
Liebe Leute in Brüssel, Wien und sonstwo: Wenn schon Förderungen, dann bitte mit Hirn. Die Kunden kaufen Rotwein aus Italien, Frankreich oder der neuen Welt, weil die gut schmecken. Dornfelder ist da keiner dabei. Helft doch lieber, gute Weissweine dort zu produzieren, wo sie hingehören, als Förderungen für Rotweine zu vergeben, die man dort in ein paar Jahren sowieso (mit der nächsten Förderung?) wieder ausreissen wird.
KARL: Cui bono, die den guten Weissweinlagen eigene Mineralik teilt sich natürlich den Rotweinsorten mit. Um einen Wein zu erhalten, der dem derzeitigen Rotweintrend entspricht, müssten alle Register der modernen Kellertechnik gezogen werden, um ihn ”hin zu bekommen” Das ist der Sinn der Förderung? Dass wir zur Kellerfuzziarbeit gezwungen werden? [hk, kb]
© by Weinspitz_Helmut_Knall
last modified: 2007-07-18 11:39:23