Quo Vadis Amarone?
Planlos in Verona.
Die Krise zeigt auch beim Amarone Auswirkungen. Der Jahrgang 2006 zeigt viele Versuche, die Stilistik zu ändern. Das funktioniert aber ziemlich selten.
Jede Menge Flaschen. Jede Menge Stilistiken.
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Hintergrund
Kurzfassung. (wird in den nächsten Tagen ergänzt)
Ich mochte Amarone schon immer. Und zwar die dicken, kraftvollen, mit zarter Restsüsse, Mörderstruktur und Länge. Und natürlich mit Potential für viele Jahre. Die sind selten geworden.
Nein, auch die in den letzten Jahren aufgekommenen Schoko-Kirsch-Kaffee-Barrique Dinger sind nicht wirklich mehr, eher weniger geworden.
Aber es gibt auf einmal komplett trockene (durchgegorene) Amarone, es gibt Kirschsafterl, die fast schlank daherkommen und nur von der knackigen Säure leben - die man blind durchaus mit Sangiovese & Co. verwechseln könnte, wenn sie nicht so dunkel und alkoholisch wären.
Und es gibt perfekt "modern" gemachte Rotweine, die aalglatt, rund und süffig sind, manchmal sogar recht elegant, tolle Weine - aber auf Amarone kommt man nur, weil's am Etikett steht.
Was soll das? Planlosigkeit bei den Winzern, weil sie zu sehr auf bestimmte Märkte gesetzt hatten und die nun weniger bis gar nichts mehr kaufen? Weil viel zu viel angebaut wurde und man diese Mengen nicht mehr los wird? Weil man immer noch Preise zwischen 30 und 80 Euro haben will, die irgendwie niemand mehr zahlen will?
Ursachen gäbe es zu Hauf, vermutlich ist es eine Kombination aus allem. Aber warum besinnt man sich dann im Consorzio nicht der Stärken dieses einzigartigen Weines, den es nur hier gibt? Warum bekommen diese Art-fremden Weine überhaupt eine Banderole? Fragen über Fragen, zu denen ich demnächst näher Stellung nehmen werde. Vorerst einmal meine "Lieblinge", alle Verkostungsnotizen folgen in den nächsten Tagen.
Meine besten Amarone 2006. (Keine wertende Reihenfolge): Aldegheri, Bixio, Boscaini Carlo, Buglioni, Guerrieri Rizzardi, I Scriani, Latium, Monte Zovo, San Rustico, Terre di Leone, Valentina Cubi, Ca' Rugate, Dal Bosco Giulietta, Le Tobele, Roccolo Grassi, Santi, Speri, Sant'Antonio, Venturini, Zeni.
© by Weinspitz_Helmut_Knall
last modified: 2010-01-31 21:41:05